Wenn man hochmotiviert in ein Pokalspiel gegen einen klassenhöheren Gegner geht und dann nach wenigen Minuten mit 1:8 zurück liegt, landet man sehr schnell auf dem Boden der Tatsachen. So geschehen am gestrigen Tag gegen die HSG Menden-Lendringsen. Gleich in den ersten drei Minuten verwarfen wir zwei Strafwürfe und brachten uns dadurch selber ein wenig in Zugzwang. Der Gast, der in der Vorsaison noch in der 3. Liga aktiv war und nur sehr unglücklich abstieg, traf seine ersten Würfe zielsicher. Dadurch verlor unser Angriffsspiel gleich zu Beginn ein wenig die Ruhe, wir schlossen zu unvorbereitet ab und ermöglichten dadurch dem Gegner einfache Gegenstoßtore.
Von diesem Start erholten wir uns erstmal nicht, hatten vielmehr große Schwierigkeiten gegen den wurfgewaltigen Rückraum des Gegners und agierten im Angriff nicht zielstrebig genug. Beim 7:16 nach knapp zwanzig Minuten sah es fast schon so aus, als würde es ein ganz bitterer Tag für uns.
Dann aber stellten wir das Deckungssystem um, womit wir mehr Druck auf den gegnerischen Angriff ausübten und peu à peu Zugriff auf das Spiel fanden. Endlich konnten wir selber unser Tempospiel durchdrücken und lagen zur Pause dann auch etwas beruhigender, nur noch mit 13:18 in Rückstand.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte konnten wir unsere Spieltaktik klarer durchsetzen und beim 20:22 sah es zumindest für einen Moment so aus, als könnten wir das Spiel noch enger gestalten.
Individuelle Fehler im Abschluss brachen uns dann aber in kurzer Zeit das Genick. Freie Abschlussmöglichkeiten wurden nicht genutzt und technische Fehler auf dem Weg nach vorne luden Menden erneut zu einfachen Toren ein. Drei Tore in Folge und das Spiel war in der 45sten Minute quasi entschieden. Um noch einmal zurückzuschlagen fehlte uns in dieser Phase der Begegnung einfach die nötige Ruhe im Angriffsspiel.
Bis zum 27:31 sah es zumindest noch nach einem beachtlichen Ergebnis aus. Dann allerdings brachen in den letzten vier Minuten bei uns alle Dämme, wir schenkten die Bälle noch früher ab und gerieten abschließend mit 29:39 vom Ergebnis her gehörig unter die Räder. Die Höhe dieser Niederlage war definitiv nicht nötig und die Mannschaft hat sich selber um den Lohn toller 40min gebracht.
Abschließend muss man bilanzieren, dass die HSG Menden-Lendringsen ein sehr starker Gegner war, der uns in vielen Bereichen klar die Grenzen aufgezeigt hat. Dennoch haben wir über einige Phasen der Begegnung zeigen können, dass von uns durchaus mehr zu erwarten ist und vor allem auch, dass die Mannschaft Charakter besitzt und sich aus einem ganz tiefen Loch zu Beginn noch herausgearbeitet hat. Aus dieser deutlichen Niederlage müssen wir die richtigen Konsequenzen ziehen und im ersten Saisonspiel am nächsten Samstag über die volle Spielzeit bereit sein eine taktische Disziplin an den Tag zu legen, im Abschlussverhalten konzentrierter zu Werke zu gehen und in der Deckung einfach noch kompakter zu agieren.
Die letzte Pflichtspielniederlage ist übrigens mehr als eineinhalb Jahre her und datiert vom 17.02.2012, als wir im Kreispokal gegen das zwei Klassen höher spielende Vorwärts Wettringen mit 23:33 verloren. Im Ligabetrieb sind wir sogar seit dem 24.09.2011 (25:30 gegen die TuS Recke) ungeschlagen und hoffen, am nächsten Samstag um 19:15 Uhr gegen die HSV Minden-Nord unseren Einstieg in die Verbandsliga dann wieder positiv zu gestalten.
