„Wenn nicht jetzt, wann dann“, dürfte sich der Handballer Michael Kintrup gedacht haben. Der 24-Jährige ehemalige Rückraumspieler der ISV unterschrieb nun einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Erstligisten HBW Balingen/Weilstetten und will in der Bundesliga Fuß fassen.


Früher für die ISV a m Ball, spielt Michael Kintrup ab Sommer in der Bundesliga. Henning Meyer-Veer

IBBENBÜREN/GLADBECK. Spätestens seit dem WM-Sieg der deutschen Handball-Nationalmannschaft 2007 ist das Lied „Wenn nicht jetzt, wann dann“ der Kölner Band „Höhner“ zu einem Synonym dafür geworden, eine Gelegenheit zu nutzen. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, dürfte sich auch der Handballer Michael Kintrup gedacht haben. Der 24-Jährige ehemalige Rückraumspieler der ISV unterschrieb jetzt einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Erstligisten HBW Balingen/Weilstetten und will jetzt in der Bundesliga Fuß fassen.

 

„Der Zeitpunkt passt, das Angebot passt, und da habe ich mir gedacht, noch eine Chance in der 1. Liga kriegst Du nicht“, sagt der Linkshänder, der zurzeit mit den beiden Ex-ISVern Holger Krimphove und Andreas Hüsener in Diensten des Drittligisten VfL Gladbeck steht. Mit 24 Jahren ist Kintrup als Einsteiger im Profihandball schon relativ alt. „Rolf Brack guckt aber gezielt nach Quereinsteigern, in denen er Potenzial sieht, das er noch ausreizen kann“, so Kintrup weiter. Rolf Brack, das ist sein künftiger Trainer, der den 24-Jährigen angehenden Juristen aus Gladbeck, wo er nach seinem Gastspiel bei der ISV die vergangenen vier Jahre spielte, nach Balingen lotste. Aufmerksam geworden war Brack auf Kintrup schon länger, spätestens seitdem der lange Linkshänder für die Uni Münster bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften als wertvollster Spieler ausgezeichnet wurde. Brack coachte damals das Team der Uni Stuttgart. „Er hat mich gleich nach meiner Nummer gefragt“, erinnert sich Kintrup, „ich habe ihm aber schnell klargemacht, dass ich erst mein Jurastudium fertigmachen möchte.“ Die Klausuren zum ersten Staatsexamen hat er nun hinter sich, die mündliche Prüfung folgt noch – ein idealer Zeitpunkt, es mal mit dem Profihandball zu versuchen.

„Ich weiß natürlich, dass es ein Riesenschritt in Sachen Athletik, Technik und Taktik ist“, sagt Michael Kintrup. In Gladbeck wurde vier Mal die Woche trainiert, in Balingen auch gerne zwei Mal täglich. „Ich will aber alles geben, um im Profihandball Fuß zu fassen.“ Balingen sei dafür ein ideales Pflaster. Das hat der Ex-ISVer nicht zuletzt bei den drei Probetrainingseinheiten erlebt, in denen er von den Verantwortlichen des Bundesligisten nach allen Regeln der Kunst unter die Lupe genommen wurde. „Da waren vier, fünf Leute, die mir zugeguckt haben. Brack verpflichtet nicht ins Blaue.“ Kintrup sieht in Balingen aber eine gute Perspektive. „Ein deutscher Trainer und fast nur deutschsprachige Spieler“, so Kintrup. Allerdings mit einem Dialekt, der den Münsterländer stark an die Pressekonferenzen eines gewissen Joachim Löw erinnerte. „Ich bin schon darauf aufmerksam gemacht worden, dass er Badener ist, die Balinger aber Schwaben.“

In Balingen dürfte er vorerst als zweiter Mann hinter Nationalspieler Kai Häfner im rechten Rückraum eingeplant sein. „Der ist irre gut, da muss man sich nichts vormachen“, sagt Kintrup. Balingen spiele aber eine sehr intensive Deckung, sodass der Coach gerne mal en Block wechsele. Das, so Kintrup, heiße aber nicht, dass er als zweiter Mann automatisch spiele. „Geschenkt wird einem nichts.“ Schließlich könnten auch Rechtsaußen im rechten Rückraum auflaufen.

Und wenn es nicht klappt? „Ich habe nichts zu verlieren“, sagt der gebürtige Havixbecker. „Ich bin 24 Jahre und habe das erste Staatsexamen in Jura fertig.“ Die berufliche Absicherung lässt ihm alle Freiheiten. Und auch in Balingen will er sich mit Jura beschäftigen. Zehn Stunden pro Woche, so Kintrup, wolle er vor Ort in einer Rechtsanwaltskanzlei arbeiten. Freiwillig. „Ich will in der Thematik drinbleiben“, so der Rückraumspieler, der die Aussicht hat, in Jura zu promovieren. „Und nur mit Handball fällt einem irgendwann die Decke auf den Kopf.
Autor: Henning Meyer-Veer ,Tel: 05451 933 244

   
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