Sie sind seit mehr als einem Jahr unbesiegt – die Landesliga-Handballerinnen der ISV eilen mit Riesenschritten ihrem dritten Aufstieg in Serie entgegen. Im Gespräch mit uns erklärt ihr Trainer Sascha Zaletel, warum er von vorzeitigen Glückwünschen trotzdem nichts wissen will.


Trainer Sascha Zaletel will keine frühzeitigen Glückwünsche.

IBBENBÜREN. Sie sind seit mehr als einem Jahr unbesiegt – die Landesliga-Handballerinnen der ISV eilen mit Riesenschritten ihrem dritten Aufstieg in Serie entgegen. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt ihr Trainer Sascha Zaletel, warum er von vorzeitigen Glückwünschen nichts wissen will, obwohl schon am Wochenende Vollzug gemeldet werden kann – wenn alles optimal läuft.

 

Herr Zaletel, acht Punkte Vorsprung fünf Spieltage vor Schluss – nehmen Sie jetzt endlich Glückwünsche zum Aufstieg entgegen?

Sascha Zaletel: Nein, und zwar aus dem einzigen Grund, weil uns noch drei Punkte fehlen.
Sie mauern, obwohl Sie doch noch gegen die beiden Kellerkinder Nottuln und Versmold spielen.

Warum glauben Sie allen Ernstes, dass da noch irgendetwas schiefgehen kann? Sie haben schließlich alle Spiele gewonnen, bis auf zwei sogar ungefährdet.

Zaletel: Es geht nicht darum, was ich glaube oder nicht glaube. Solange rein rechnerisch noch etwas möglich ist, gibt es keinen Grund, uns zu gratulieren. Wir haben sicherlich in der Hinrunde überzeugt, in der Rückrunde läuft es aber nicht mehr ganz so flüssig. Zudem sollten wir den nächsten fünf Gegnern auch mit dem nötigen Respekt entgegentreten.

Woran liegt das?

Zaletel: Das hat mehrere Gründe. Aktuell ist sicher das Fehlen von Ulrike Hechelmann ein Problem. Das beeinflusst die Struktur der Mannschaft natürlich. Es ist aber auch außerordentlich schwer, die Spannung so lange hochzuhalten. Wir haben überragend angefangen und festgestellt: Es gibt in der Liga im Prinzip keine Mannschaft, die uns überlegen ist. Da lässt man im Spiel die nötige Spannung eben manchmal vermissen.

Hatten Sie erwartet, zu diesem Zeitpunkt noch keinen Punkt abgegeben zu haben?

Zaletel: Nein. Wir haben in den vergangenen Jahren schon überzeugend gespielt und gedacht, dass es uns in der Landesliga irgendwann trifft. Das ist natürlich immer noch möglich, aber so lange zu Null da oben zu stehen, ist toll. Das spricht für die Arbeit der Mädels.

Würden Sie darauf wetten, dass es auch am Ende noch so aussieht?

Zaletel: Auf so was wette ich nie. Ich bin von Haus aus Pessimist.
Seit fast drei Jahren sind Sie mit ihrem Team kaum gefordert worden.

Wie sehr kann das im Falle eines Aufstiegs im kommenden Jahr zum Problem werden?

Zaletel: Ich glaube, das wird ein großes Problem. In der Verbandsliga brauchen wir mit Sicherheit die Hinserie, um uns zu finden. Wir haben im Pokal gegen Burgsteinfurt gesehen, dass wir gegen ebenbürtige Mannschaften nicht unseren besten Handball spielen können. Ich setze aber darauf, dass die Vorbereitung anders abläuft, weil die Mannschaft weiß, dass es so kommen wird.

Wie können Sie gegensteuern?

Zaletel: Die letzten drei Jahre waren in Sachen Motivation schon schwierig. Von daher hoffe ich, dass die Motivation jetzt von selber kommt. Alle wissen, dass Verbandsliga ein anderes Niveau ist. Aber wir reden jetzt schon wieder über die Verbandsliga – noch ist es ja nicht soweit...

Davon ausgehend, dass Sie aufsteigen – in weit würden die Spielerinnen ihren Trainer bei Niederlagen von einer anderen Seite kennenlernen, und in wie weit könnte das ein Problem werden?

Zaletel: Die kennen mich schon von allen Seiten, denn für mich sind in den vergangenen Wochen auch knappe Siege gefühlte Niederlagen gewesen, weil ich mit der Leistung nicht zufrieden war. Die muss stimmen, dann ist das Ergebnis weniger dramatisch. Wir haben anhand unserer Personalprobleme gemerkt, dass wir nicht jede Spielerin adäquat ersetzen können. Von daher hat es auch böse Gespräche und härtere Trainingseinheiten gegeben. Die Mannschaft weiß, dass ich kritisch sein kann, sie wird es aber hinnehmen, da bin ich sicher.

Werden Sie den Kader in seiner jetzigen Zusammensetzung das Vertrauen für die Verbandsliga schenken?

Zaletel: Fakt ist, dass alle Spielerinnen zugesagt haben, und ich plane auch mit allen. An der einen oder anderen Stelle kann es noch Zugänge geben, wenn auch nicht viele. Zum Beispiel fehlen uns noch wurfgewaltige Rückraumspielrinnen, um das taktische Repertoire zu erweitern. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir Spielerinnen haben, die bevor sie zu uns kamen, noch nie höher als Kreisliga gespielt haben. Dass die irgendwann an ihre Grenzen kommen oder stagnieren, ist normal.

Wie sieht es mit dem Nachwuchs im eigenen Verein aus?

Zaletel: Die B-Jugend hat in dieser Saison in der Bezirksliga gespielt. Da hat es in der Saison zwar ein paar Querelen gegeben, aber das hat sich geklärt. Mit Valentina Backhaus und Julia Stegmann haben zwei B-Jugendliche ja auch schon bei uns ausgeholfen. Julia ist schon konsequenter dabei, Valentina spielt am Kreis, da sind wir gut besetzt. Aber beide haben sich in diesem Jahr gut entwickelt. Wir haben jetzt für die Oberliga-Qualifikation der weiblichen Jugend A gemeldet und versuchen die eine oder andere Spielerin mit einem Doppelspielrecht zu locken, dass sie auch im Damenbereich schon angreifen können. Ob das realistisch ist, muss man sehen.

Wie sieht es denn mit Ihrem Vertrag aus?

Zaletel: Wir haben noch nicht wirklich über die nächste Saison gesprochen, aber das sollte Formsache sein. Ich habe die Gespräche mit allen Spielerinnen geführt, von daher gehe ich davon aus, dass ich weitermache. Wir haben in der vergangenen Saison eigentlich für die nächsten fünf Jahre verlängert. Wenn wir merken, dass es keinen Sinn mehr macht, dann würden wir sicher frühzeitig aufeinander zugehen. Das kann mir genauso passieren wie dem Verein. Das ist von meiner Seite aber nicht akut, und von anderer Seite würde es mich doch ein wenig wundern.

Autor: Henning Meyer-Veer, Tel: 05451 933 244

   
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