Auch im fünften Oberliga-Jahr verzichtet Sascha Zaletel, Trainer der ISV-Handballerinnen, auf eine Platzierung als Saisonziel.

Es geht ihm um Weiterentwicklung.

Dass die ISV wieder in die Spitzengruppe möchte, darf man dennoch annehmen.

Die Kür haben die Handballerinnen der ISV schon hinter sich gebracht. Nun steht das Pflichtprogramm an.

Und das heißt nicht mehr DHB-Pokal, sondern eben Oberliga.

Im fünften Jahr in Folge treten die Ibbenbürenerinnen dort an. Bisher haben die Schützlinge von Trainer Sascha Zaletel es immer in die Spitzengruppe geschafft. Er ist kein Freund davon, das vor der Saison laut auszusprechen, aber die Mannschaft will dort gewiss auch wieder hin.

Zaletel kümmert sich zunächst um die Entwicklung seines Teams beziehungsweise der Einzelspielerinnen. Das Händchen dafür hat er ja.

Zum Start kommt LIT Tribe Germania am Sonntag (15 Uhr) in die Halle Ost. Ein Gegner, den Zaletel zu den Meisterschaftsfavoriten zählt. Als Saisonziel formuliert Zaletel erneut keine konkrete Platzierung. Die Spielerinnen sollen ans Oberliga-Niveau herangeführt werden, das Zusammenspiel solle sich verbessern und die Philosophie solle ausgeweitet werden.

Ob das intern vielleicht anders aussieht, darüber darf spekuliert werden. Am Ende des Tages ist das aber auch nicht entscheidend. Das Team wird an den Ergebnissen gemessen werden – das ist eben so im Leistungssport.

Die Vorbereitung hat den ISV-Trainer zufriedengestellt. Nicht euphorisiert, aber auch nicht enttäuscht. „Extrem talentiert“ sei sein Kader für die neue Saison, sagt Zaletel. Das weckt gleichsam Hoffnung, fordert aber eben auch noch Zeit.

„Viele Neue sind verdammt jung. Das wird dauern, bis die einschlagen“, sagt er. Denn von den 18- oder 19-Jährigen könne er nicht erwarten, dass sie in ihrer ersten Saison in der Oberliga Westfalen die Gegner direkt mal hoch besiegten. Für sie sei es schwer, so schnell in die bestehende Struktur der ISV reinzufinden. An der individuellen Qualität gebe es keinen Zweifel. „Das Zusammenspiel kann nach acht Wochen aber noch nicht perfekt sein und mit dem Kopf durch die Wand – das geht nicht“, sagt Zaletel.

Einiges an Routine sei der ISV vor allem in der Abwehr abhandengekommen, was eng gekoppelt ist an den langfristigen Ausfall von Christin Neubauer. „Mit ihr fehlt eine Bank hinten“, sagt der Trainer. In der Vorbereitung habe er dort immer wieder Wechsel vornehmen müssen.

Die kompakte Abwehr war immer die Basis für das schnelle ISV-Spiel nach vorne. Da muss sich die Mannschaft erst noch wieder hin entwickeln. „Das wird erstmal eine Herausforderung.“

Sascha Zaletel spielt daher zunächst mal etwas auf Zeit. „Am Anfang werden wir um jeden Punkt kämpfen müssen“, prognostiziert er, „im Laufe der Saison wird uns das dann vielleicht auch mal leichter von der Hand gehen.“

Er schließt nicht aus, dass es auch gegen gute Gegner mal einen klaren Sieg gibt, wenn die Leistung richtig gut sei. „Aber das wird bestimmt keine Selbstverständlichkeit.“

Quelle: IVZ-Aktuell vom 12.09.2019 16:28