In der Handball-Verbandsliga der Damen wird in der kommenden Saison keine Mannschaft aus Ibbenbüren spielen. Die ISV verzichtet auf ihren Startplatz und hat die 2. Mannschaft abgemeldet.

Das berichteten wir bereits zu Beginn der Woche, nun hat der Verein die Begründung nachgeliefert, warum so entschieden wurde.

Es blieb nur eine Möglichkeit

„Es zeichnete sich schon recht früh ab, dass es für drei Mannschaften vermutlich nicht wieder reichen wird“, wird Handball-Abteilungsleiterin Carola Reupert in der Erklärung zitiert.

Gemeint ist die personelle Situation. Seit Dezember arbeiteten die Trainer der 1. und 2. Mannschaft, Sascha Zaletel und Timo Ortmeyer, am Kader für die neue Verbandsliga-Saison. Darüber, dass sich das Vorhaben schwierig gestaltete, informierten sie den Vorstand fortwährend.

Peu à peu teilten vor allem die erfahrenen Spielerinnen der Zweiten mit, zukünftig nicht mehr Verbandsliga spielen zu wollen oder können.

„Mehrere Spielerinnen sind aufgrund ihrer familiären Verpflichtungen verständlicherweise nicht mehr bereit, den ambitionierten Hobbysport in der Verbandsliga zu leisten“, sagt Carola Reupert.

Es gab also drei Optionen:

  1. Den bis dato zehnköpfigen Kader – externe Neuzugänge inklusive – mit Spielerinnen aus der 3. Mannschaft (Kreisliga) und den Jugendteams auffüllen? Damit hätte man wohl keinem Beteiligten einen Gefallen getan.
  2. Eine Zusammenarbeit mit dem HC Ibbenbüren und dem dortigen Landesliga-Kader? Abgelehnt.
  3. Es bliebt also nur Möglichkeit drei, nämlich die Mannschaft abzumelden.

In der ISV-Erklärung heißt es: „Trotz großer Bemühungen ist es den Verantwortlichen nicht gelungen, den anstehenden Generationswechsel im Kader zu vollziehen.“

Kritik aus Mannschaftskreisen

Die Ibbenbürener SV startet in der kommenden Saison mit einer Oberliga-Mannschaft und einem Kreisliga-Team als Unterbau. „Zwei schlagkräftige Damenmannschaften“ seien dies, heißt es. Die Zweite mit Trainer Christian Riedel solle möglichst in die Bezirksliga aufsteigen.

Einige Spielerinnen der letztjährigen Zweiten bleiben im Verein, einige wechseln oder hören auf. Aus Mannschaftskreisen ist allerdings auch zu hören, dass einige die Kommunikation mit und vom Verein in Richtung der Spielerinnen durchaus sehr kritisch sehen, da teilweise gar keine vorhanden gewesen sei.

Langfristig in Liga 3?

Die 1. Damenmannschaft mit Trainer Sascha Zaletel und die Ausbildung und Entwicklung des neuen jungen Kaders stünden weiter im Fokus, heißt es, „durchaus mit dem langfristig ambitionierten Ziel der 3. Liga“.

Sascha Zaletel, der in der neuen Saison von Timo Ortmeyer auf der Trainerbank unterstützt wird, formuliert das dann doch vorsichtiger: „Der Rückzug des Verbandsliga-Kaders trifft uns sowohl sportlich, als auch – und das ist viel dramatischer – menschlich! Dennoch wollen wir den Oberligakader natürlich auch sportlich weiter verbessern und trotz des noch mal verjüngten Kaders weiterhin attraktiven und erfolgreichen Handball spielen.“

Platzierungen oder gar den Aufstieg ausrufen, das wird auch im zehnten ISV-Jahr nicht die Art von Zaletel werden. Positiv sieht er, dass „eine weitere Verzahnung und Trainingsoptimierung mit talentierten Jugendlichen aus der JSG und dem Umland angedacht und planungstechnisch bereit zur Umsetzung“ sei. Damit wolle man unter anderem versuchen, den Verbandsliga-Wegfall aufzufangen.

 

Kommentar: Eine unschöne Entwicklung

Der ISV fällt durch den am Ende der Bemühungen alternativlosen Rückzug des Verbandsliga-Teams ein wichtiger Baustein im System „Damenhandball“ weg. Eine Kreisliga-Mannschaft als Unterbau für die Oberliga mag zwar den Spielstärken des aktuell vorhandenen Personals entsprechen, sportlich ist dieser Schritt allerdings ein rückwärtsgewandter.

Gleichzeitig passieren noch zwei meiner Ansicht nach erstaunliche Dinge: Die Abmeldung der Zweiten als Antrieb zu sehen, mit der Ersten in die 3. Liga zu streben, ist ein hochgegriffenes Ziel. Sollte es klappen, ziehe ich alle Hüte.

Und gleichzeitig zum ISV-Rückzug wird beim HCI ein Kader geformt, der in der Landesliga wieder in die Spitze rücken soll. Da ist das Konkurrenzdenken zwischen Sportzentrum Ost und Bockraden wohl doch noch größer, als es die Zusammenarbeit in der Jugend vermuten lässt.

Insgesamt ist das fehlende Verbandsliga-Team in der kommenden Saison eine unschöne Entwicklung für den Damenhandball in Ibbenbüren.

Jan Kappelhoff

Quelle: IVZ-Aktuell vom 04.07.2019 16:08

   
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