Endlich an der Bremer Brücke: Der Ibbenbürener Nicolas Eiter spielte am vergangenen Freitag seine ersten Minuten bei den Profis des VfL Osnabrück. Und für seinen Einsatz gab es sogar explizit Lob vom Trainer. Die Brust schwoll nach der Partie mächtig an vor Stolz. Erst recht, als er noch einmal explizit vom Trainer gelobt wurde. Der Ibbenbürener Nicolas Eiter spielte am vergangenen Freitag seine ersten Minuten bei den Profis des VfL Osnabrück. Im Fußball-Testspiel gegen den Bundesligisten Hannover 96 wurde der 18-jährige Eiter in den letzten 20 Minuten eingewechselt. „Ich bin jetzt im fünften Jahr in Osnabrück und durfte endlich an der Bremer Brücke spielen“, sagte Eiter, für den ein erster, kleiner Traum beim VfL in Erfüllung ging. „Mein Gefühl nach dem Spiel war gut, ich war mit mir selbst zufrieden. Das Lob des Trainers hat das bestätigt.“

Donnerstag das erste Mal mittrainiert, Freitag direkt im lila-weißen Trikot vor großer Kulisse aufgelaufen. Auf einmal ging es doch ziemlich schnell. Vor einiger Zeit hatte Nicolas Eiter schon einmal bei den Profis mitgemacht, beim Testspiel der Ersten gegen das U21-Team. Den ersten richtigen Kontakt zum Trainerteam habe es für Eiter aber jetzt erst gegeben. „Ich hätte mich über jede Minute gefreut, die ich gespielt hätte. Dass es dann gleich 20 wurden ...“, so Eiter, der am Donnerstag erfahren hatte, dass er Freitag mitspielen durfte. „Ich bin natürlich stolz auf den Einsatz, war auch nervöser als sonst. Aber es war ein geiles Gefühl, dass ich auflaufen durfte“, wirkte der U19-Spieler auch am Dienstag noch euphorisiert.

Nicolas Eiter hat nicht nur die Erfahrung gemacht, wie es ist, gegen Bundesliga-Profis zu spielen, er hat ebenso einen weiteren Trainer im Umgang mit seiner Mannschaft kennengelernt. „Maik Walpurgis ist wirklich ein sehr guter Trainer. Man merkt, dass er Ahnung von Fußball hat“, erinnert sich der Linksfuß an den Auftritt vom VfL-Coach vor dem Hannover-Spiel. Eine Sache ist ihm besonders im Kopf geblieben: „Er bezieht die Spieler mit ein und fragt sie in der Besprechung, was sie wichtig finden und sucht mit ihnen gemeinsam den besten Weg.“ Da habe der 18-Jährige auch schon andere Trainer erlebt, die einfach ihre Marschroute bestimmt hätten, ohne Mitspracherecht für die Aktiven.

Im zweiten Jahr spielt Nicolas Eiter jetzt in der U19-Bundesliga-Mannschaft des VfL, im fünften Jahr insgesamt in Osnabrück. Vorher war er eine C-Jugend-Saison bei Borussia Dortmund, ursprünglich kommt er von der Ibbenbürener SV. Trainer, die ihm in seiner bisherigen Karriere in bester Erinnerung geblieben sind, waren Sebastian Wellmeyer bei der ISV, auch von seinem jetzigen Coach Joe Enochs lerne er richtig viel. Vor allem das taktische Basiswissen hat Eiter allerdings beim BVB eingetrichtert bekommen. Sein Trainer dort war Lars Tiefenhoff. „Er hat mich am meisten geprägt, war einer der besten Trainer, die ich bis jetzt hatte“, so Eiter. Mal schauen, wie viel er von Maik Walpurgis noch lernen darf.

Der Innenverteidiger würde bei einem Angebot nicht zögern: „Wenn ich die Chance bekomme, mich in Osnabrück zu beweisen, sage ich nicht Nein.“ Im Sommer ist die Juniorenzeit für Eiter zu Ende, dann geht es in den Seniorenfußball. Obwohl er auch dort nicht nur am Freitag schon Erfahrungen sammeln durfte. Sechs Mal lief Eiter in der laufenden Saison schon für die Oberliga-Mannschaft des VfL auf. „In der 2. Mannschaft spiele ich nächstes Jahr definitiv“, so der Ibbenbürener. „Ich hoffe, ich darf noch öfter bei den Profis mittrainieren, und dann schauen wir mal, was sich ergibt.“