Der Fußballtrainer und A-Lizenz-Inhaber Jörg Möllmeier ist seit etwa 16 Monaten anerkannter Life Kinetik-Coach. Seit Jahresbeginn trainiert er auch die Verbandsliga-Handballerinnen der ISV. Mit dem Programm sollen die Sinne in allen Bereichen geschärft werden. Tempohandball ist eines ihrer Markenzeichen. Möglicherweise werden die Verbandsliga-Handballerinnen der ISV in Zukunft noch einen Zahn zulegen – zumindest in Sachen Entscheidungsfindung. Die Mannschaft von Trainer Sascha Zaletel trainiert seit Jahresbeginn auch Life Kinetik. Ihr Fachcoach dafür: Jörg Möllmeier.

Der Fußballtrainer und A-Lizenz-Inhaber ist seit etwa 16 Monaten anerkannter Life Kinetik-Coach. Dafür hat er in Hamburg extra eine Ausbildung absolviert.

Life Kinetik – was ist das eigentlich? „Life Kinetik ist ein Trainingsprogramm, das die Sinne in allen Bereichen schärft“, sagt Möllmeier. Gearbeitet werde dabei vornehmlich über die visuelle Wahrnehmung. Es gelte, das Gehirn zu trainieren. „Und da es verschiedene Areale hat, kann man sie mit verschiedenen Dingen gut stimulieren.“ Klartext: Das Gehirn soll schneller und besser arbeiten.

Eine Fähigkeit, die im Sport durchaus von Nutzen ist. „Im Fußball zum Beispiel, dafür, schneller auf engerem Raum reagieren zu können“, so Möllmeier. Klassisches Beispiel: Borussia Dortmund, ein Team, das ebenfalls auf Life Kinetik setzt. Und das funktioniert in allen Sportarten, sagt Möllmeier. Unter Druck schneller das Richtige tun. Darum geht es. Das ist nicht auf Sportler begrenzt. „Ich arbeite beispielsweise viel mit Kindergärten“, sagt Möllmeier. Auch Unternehmen oder Senioren sind mögliche Einsatzgebiete.

„Es geht nicht darum, etwas zu automatisieren. Es geht darum Aufgaben zu bewältigen, die mit der eigentlichen ‚Arbeit‘ nichts zu tun haben.“ Beispiel gefällig? „Es wird ein Ball gespielt, habe aber gleichzeitig zwei andere Bälle in der Hand und muss die über Kreuz werfen und fangen. Gleichzeitig bekomme ich noch eine Rechenaufgabe gestellt.“ Wer diese Aufgaben schnell bewältigt, bekommt schwerere gestellt. Oder die Geschwindigkeit der Übungen wird erhöht. „Grenzen“, so Möllmeier, „gibt es keine.“ Die Aufgabenstärke orientiert sich dabei an den Fähigkeiten der Schüler.

Und wie schnell wirkt das Training? Schnell, wenn man Möllmeier glaubt. „Effekte sind eigentlich schon nach guten drei, vier Wochen bemerkbar“, so der Coach. Vor allem ein klarerer Blick. Nach dieser Zeit würden die Schüler ruhiger und könnten die ihnen gestellten, unbekannten Aufgaben immer besser bewältigen. Sinnvoll sei ein solches Training einmal in der Woche, etwa für 60 Minuten. Bei den ISV-Damen wird es kein reines Life Kinetik-Training geben, sagt Möllmeier. „Es sind aber Life Kinetik-Elemente im Training mit drin.“ Das regelmäßig. Und von ihm begleitet. „Alles im Hinblick darauf, schneller zu werden.“ Auch als Fußballtrainer sei ihm Handball nicht fern, so Möllmeier. „Und es macht auch Sinn, das mit den Sportarten zu praktizieren, in denen schnell mit der Hand gearbeitet werden muss.“

Und was sagt der Handballtrainer? „Wir wollen das mal probieren“, so Sascha Zaletel. Er verspricht sich davon eine bessere Konzentration und größere Handlungsschnelligkeit bei den Spielerinnen sowie generell eine größere Stressresistenz. Ein Trainingsangebot, das sich auch an die talentierten Jugendlichen des Vereins richtet. „Dabei geht es aber nicht nur um das Handballspiel an sich, sondern es ist auch für die Schule eine gute Sache.“

Die positiven Effekte von Life Kinetik habe er auch an sich selber beobachtet, so Möllmeier. „Ich bin viel stressresistenter und schaffe viel mehr.“