×

Warnung

Die E-Mail-Funktion wurde auf dieser Website durch den Administrator deaktiviert.

Schon zum zweiten Mal zwei Niederlagen in Folge – für die Verbandsliga-Handballerinnen der ISV eine ungewohnte Situation. Im Interview mit unserer Zeitung gibt Trainer Sascha Zaletel Einblick in seine Sicht der Dinge.

Herr Zaletel, wir erleben Sie die aktuelle Situation ihrer Mannschaft?

Zaletel: Leicht zwiespältig: Sicher würden wir natürlich sehr gern attraktiveren und erfolgreicheren Handball spielen. Für den Lernprozess und die Entwicklung der Spielerinnen ist so eine Situation aber sicher fruchtbarer als drei Jahre ohne wirkliche Gegner.

Ihre Mannschaft ist sehr gut in die Saison gestartet – an welchem Punkt hat sie den Faden verloren?

Zaletel: Sie hat den Faden eigenständig aus der Hand gegeben. In der Vorbereitung war die Beteiligung beim Training und den Vorbereitungsspielen extrem hoch. Seit mehreren Wochen hat sich dies aus vielerlei Gründen geändert. Verletzungen auf zentralen Positionen spielen sicher eine unglückliche Rolle, die eine oder andere Spielerin sollte ihre eigene Einstellung und ihren Trainingseifer allerdings durchaus hinterfragen.

Wie kontraproduktiv war dieser gute Start? Anders gefragt, sind Sie sich wirklich sicher, dass alle Spielerinnen ihre Aufgaben nach den drei deutlichen Siegen in Serie zum Auftakt noch mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen sind?

Zaletel: Wenn man drei Jahre zu hören bekommt, wie toll man Handball spielen kann, dann geht das leider nicht spurlos an allen vorbei. Die mannschaftsinternen Kritiken der letzten Jahre wurden leider nicht immer mit der nötigen Ernsthaftigkeit gehört, sodass die eine oder andere vielleicht ein paar Prozent Motivation und Einstellung drauflegen könnte.

Hat der Auftakt vielleicht im Umfeld auch Erwartungen geweckt, die von einer jungen, neu aufgestellten Mannschaft gar nicht zu erfüllen sind?

Zalatel: Das Umfeld hat sich in den letzten Wochen sehr zurückhaltend präsentiert. Hier wurden keine großen Erwartungen an die Mannschaft herangetragen. Die Mädels wissen schon selber sehr genau, was sie wollen.

Am Samstag gegen Hüllhorst wirkte ihre Mannschaft zwar motiviert, aber gleichsam auch verkrampft und nervös – wie erklären sie sich diese Blockade und warum, haben Sie sie nicht lösen können?

Zaletel: Dem gesamten Kader fehlt eine erfahrene Führungsspielerin auf dem Feld, die voran geht und an der sie sich in engen Situationen aufrichten können. Momentan sind viele Spielerinnen zu sehr mit sich selber beschäftigt, als dass sie sich schützend vor die anderen stellen könnten. Die Abgänge von Ulli Hechelmann und Tina Karisch sind aktuell einfach nicht zu kompensieren, zumal Julia Züter berufsbedingt diese, ihr zugedachte Rolle, einfach nicht ausfüllen kann.

Ihr Team wirkt in dieser Saison zurzeit weniger homogen als in den Vorjahren, die Neuzugänge sportlich nicht hundertprozentig integriert – nun braucht der Einbau von fünf neuen Spielerinnen sicher Zeit, aber so lange? Oder täuscht das?

Zaletel: Wir können doch nicht von Neuzugängen, die Anfang 20 sind, erwarten, dass sie in einer schwierigen Phase voran gehen und den Etablierten als Stütze dienen. Wir haben uns für den Weg mit jungen Spielerinnen entschieden, da müssen wir auch ein wenig Geduld mitbringen. Anne Klostermann (20) zum Beispiel, die eigentlich langsam an unser System herangeführt werden sollte, besetzt seit einigen Wochen die linke Rückraumposition vollständig allein und agiert im Deckungsverband zudem auf der zentralen Position im Innenblock. Sie wurde ins kalte Wasser geworfen und legt ihre Zurückhaltung immer mehr ab. Daran dürfen sich gern weitere Spielerinnen ein Beispiel nehmen.

Wer ist eigentlich zurzeit mehr gefragt, der Trainer Zaletel oder der Psychologe Zaletel?

Zalatel: Aus meiner Sicht müssen wir sportlich zulegen, also wäre der Trainer gefragt. Die Mädels sehen das allerdings oftmals anders. Ich bin froh, dass ich mit Wiebke Steinigeweg eine sehr geduldige Co-Trainerin habe, die bei allen Gesprächen dabei ist und mich vor allem in diesem Bereich sehr unterstützt.

Was denkt der Trainer, wenn Spielerinnen kurz nach einer Niederlage schon wieder lachen können – schnelle Bewältigung oder fehlender Ernst?

Zaletel: Gut beobachtet! Das ist mir nach dem Spiel auch böse aufgestoßen. In diesen, wenigen Fällen empfand ich es als fehlende Selbsteinschätzung und mangelndes Mannschaftsgefühl. So benimmt man sich in der Tat nach einer Niederlage in so einem Spiel nicht!

Man kann aber auch fragen, ob es in Ihrer Situation überhaupt angebracht ist, Trübsal zu blasen, immerhin ist man als Aufsteiger nur drei Punkte hinter der Tabellenspitze …

Zaletel: Niemand bläst Trübsal. Wir sollten uns endlich vom täglichen Blick auf die Tabelle lösen. Es muss darum gehen, die Leistung zu verbessern, mannschaftlich geschlossener aufzutreten und zu begreifen, dass der starken Konkurrenz mit mehr Einstellung begegnet werden muss.

Mit Denise Wöllmer spielte am Samstag eine offenkundig sehr talentierte A-Jugendliche in Ihrer Mannschaft – ist sie schon eine Alternative, oder ist es für sie vielleicht gar nicht gut, in einer schwierigen Situation in die Mannschaft zu kommen?

Zalatel: Sie war in den letzten beiden Spielen als Alternative für die angeschlagene Yvonne Stallknecht vorgesehen und hat ihre Aufgabe sehr ordentlich gemacht. Sie bringt spielerische Dinge mit, die in unserem Kader, trotz aller Qualität, nicht viele Spielerinnen besitzen. Wir tun aber weder ihr noch uns einen großen Gefallen, wenn wir sie zu sehr unter Druck setzen und Wunderdinge erwarten. Sie spielt, weil sie eine Menge Potenzial in sich trägt, soll sich aber über diese Kurzeinsätze hinaus voll auf ihre anderen Aufgaben im Verein konzentrieren. Hier haben wir noch einiges mit den jungen Wilden vor.

Lohnt es, sich über schwache Schiedsrichter aufzuregen?

Zaletel: Sicherlich gehört bei allen Emotionen während eines Spiels auch die kritische Auseinandersetzung mit den Leistungen der Schiedsrichter dazu. So lange diese allerdings weniger Fehler machen als wir selber, wäre es vermessen, ihnen die Schuld an einer schwachen Leistung zu geben. Dennoch bergen einige Ansetzungen von Haus aus schon Kritikpotenzial nach einem Spiel.

Ist das Glas zurzeit halb voll oder halb leer?

Zaletel: Es überwiegt weiterhin die Lust, mit diesem hoch talentierten Kader und diesen tollen Menschen zu arbeiten. Unser Motto lautet demnach auch weiterhin: Probleme sind dazu da, um behoben zu werden!

   
Sparkassen-Festival
Sparkassen-Festival
Sparkassen-Festival
Sparkassen-Festival
   
2. Herren
2. Damen
1. Herren
1. Damen
2. Herren
   
ISV Handball auf facebook
ISV Handball auf YouTube
ISV Handballdamen auf facebook
ISV Sparkassen-Festival auf facebook
wir auf facebook
   

Anmeldung  

   
© Ibbenbürener Spielvereinigung 08 e.V.