Wer nach den letzten Ergebnissen geglaubt hat, dass die Verbandsliga eine Durchgangsstation wird und wir mit minimalem Aufwand die Gegner an die Wand spielen können, sah sich bei unserer Begegnung in Bielefeld/Jöllenbeck eines Besseren belehrt.

20131005-d1-cDie Heimmannschaft präsentierte sich zu Beginn genau, wie wir es erwartet hatten. Defensiv mit einer offensiven, sehr engagierten Abwehrformation versuchten sie uns weit vom eigenen Tor entfernt zu halten. Mit Erfolg. Wir verloren in den ersten zwanzig Minuten nahezu alle wichtigen Zweikämpfe und liefen von Beginn an einem Rückstand (3:0) hinterher.20131005-d1-spielstand In Bielefelds junger Mannschaft befand sich lediglich eine einzige Spielerin,

die in den 80er Jahren geboren wurde, alle anderen sind Jahrgang ´91 und jünger. Und genau diese jungen Damen kauften uns den Schneid ab und zeigten, wie man modernen Handball spielt: Offensiv, mit extrem hoher Laufbereitschaft und kämpferischer Einstellung in der Abwehr und dennoch einem strukturierten Angriffsspiel.20131005-d1-d

Wir warfen in der ersten Hälfte lediglich zehn Tore (14:10) und hatten insgesamt auch höchstens noch fünf bis sechs Chancen auf weitere Tore. Die Durchschlagskraft im Angriff ging gegen null. Wir verfingen uns immer wieder in Zweikämpfen im zentralen Spielraum und schafften es nicht, die freien Räume auf den Außenpositionen anzugreifen. Viel zu lange gingen wir mit dem Ball spazieren, statt ihn in Bewegung zu bringen.

Auch der Beginn der zweiten Hälfte sah nur in Ansätzen besser aus. Etwas zielsicherer versuchten wir die offenen Räume anzugehen und immerhin über den Kreis kamen wir klarer zum Abschluss20131005-d1-f. Die Mannschaft zeigte nun zumindest Charakter und biss sich in die Begegnung rein. Beim 20:21 sah es erstmals so aus, als wäre doch noch etwas Zählbares möglich. Doch in dieser Phase war es vor allem das Gegenstoßspiel, was von technischen Fehlern durchzogen war und uns letztlich das Genick brach.

20131005-d1-a Dass auch die Schiedsrichter in dieser Phase aktiv ins Spielgeschehen eingriffen, passte zu diesem Tag. Schon das gesamte Spiel über ließen sie eine klare Linie vermissen. Was aber in der engen, spielentscheidenden Phase teilweise an Entscheidungen gegen uns fiel, war schon nur ganz schwer nachzuvollziehen. Wir standen extrem gut in der Abwehr, wurden aber für ein sauberes Abwehrspiel nicht belohnt, sondern mussten spielentscheidende Pfiffe gegen uns hinnehmen.

20131005-d1-hMan muss allerdings die beiden Schiedsrichter auch ein klein wenig in Schutz nehmen, denn wer zwei umkämpfte und emotionale Spiele nacheinander pfeifen muss, lässt zwangsläufig auch in der Konzentration natürlich nach. Hier müssen sich die Ansetzer vielleicht mal Gedanken machen, es kann ja nicht im Sinne des Sports sein, dass die Spiele aufgrund konditioneller Aspekte der Schiedsrichter mitentschieden werden. So wurde uns am gestrigen Tag also die einzige wirkliche Chance die wir im Spiel hatten, unglücklich für uns zunichte gemacht.

Dem Gegner müssen wir aber auch ein großes Kompliment zollen, denn sie haben in der engen Spielphase keinen Zentimeter Raum nachgegeben und wollten den Sieg an diesem Tag ein klein wenig mehr als wir. Letztlich folgerichtig, aber auch nicht unverdient, mussten wir somit beide Punkte in Bielefeld lassen.

Nach dem deutlichen Sieg gegen Wettringen glaubten im Umfeld einige schon, dass wir die Liga dominieren und den Gegnern weiterhin deutlich überlegen sein würden. Mit dieser Niederlage sollte auch die Mannschaft langsam wieder wach werden und die zuletzt schwachen Trainingsleistungen wieder in eine andere Richtung bringen. Wer glaubt, dass man mit 80%iger Einstellung trainieren und am Wochenende 100% bringen kann, der wurde nun eines Besseren belehrt. Wir werden weiterhin erfolgreichen Handball spielen, wenn wir uns endlich wieder unseren Tugenden besinnen und zu jedem Zeitpunkt in der Halle mit Herz und Verstand agieren.

Zum Auswärtsspiel bei der HSG Euro werden wir am nächsten Samstag auf Mareike, Ramona und Julia verzichten müssen. Alle drei fallen aufgrund privater Termine aus, so dass wir erneut eine ganz schwere Aufgabe vor der Brust haben.